Das deutsche FU ist endlich fertig!
geschrieben am 05.08.2017 von Tina
Endlich ist es vollbracht! Die deutsche Übersetzung von Nathan Russells leichtem, erzählfreundlichen Rollenspiel Freeform Universal (FU) ist nun illustriert und gelayoutet in gleich drei verschiedenen Formaten erhältlich:
- als Systemreferenzdokument (“SRD”), also in Form dieser Website - die übrigens auch extra mobifreundlich ist, falls man mal was auf dem Smartphone schnell nachschauen möchte
- als PDF zum Ausdrucken und zum Lesen an Tablet oder Computerbildschirm
- und als EPUB zum bequemen Lesen auf dem E-Book-Reader und dem Smartphone.
Wie sieht das denn dann aus?
Thorsten hat sich das PDF bei Epubli professionell (Print-on-Demand) als Hardcover drucken lassen und zeigt das auf seinem Blog. Wie das geht habe ich auf der Downloadseite nochmal in einem kleinen Tutorial erklärt.
Ein zu Hause als Broschüre gedrucktes und geheftes FU habe ich selber gebastelt. Auch dafür gibt es auf der Downloadseite eine kurze Anleitung. Das Endprodukt sieht in etwa so aus:
Zugänglichkeit
Wir haben für unsere Übersetzung viel Wert auf eine möglichst leichte Zugänglichkeit besonders für Kinder und Rollenspielneulinge gelegt, was sich auch in der Wortwahl mit möglichst wenig Rollenspieljargon niederschlägt. Daher werden alte Hasen bei manchen Entscheidungen vielleicht skeptisch die Stirn runzeln - Figuren statt Charaktere? Wieso werden überall nur Mädchen und Frauen angesprochen? Und was sollen die freundlichen Farben und übermütigen Schriften und Illustrationen? Das ist Absicht! Man gewöhnt sich daran, versprochen.
Gefundene Fehler müsst ihr nicht behalten!
Niemand ist perfekt, wir schon gar nicht. Wenn ihr Fehler in den Dokumenten findet, meldet sie bitte hier unter dem Beitrag in den Kommentaren oder schickt uns eine E-Mail (siehe Impressum).
Was ist dieses FU überhaupt für ein Spiel?
FU ist ein erfrischend freies Spielsystem für improvisationsfreudige Spielleiterinnen (oder auch “Erzählerinnen”), das völlig ohne Attributswerte und andere Zahlen auskommt und mit dem man jede beliebe Spielwelt und jede beliebige Figur spielen kann, ohne künstliche Einteilung in Klassen, Spezies, Rassen usw. Der Spielablauf ist cinematisch und dynamisch; ähnlich wie in einem Film soll nicht die Welt perfekt simuliert und optimiert werden, sondern die Geschichte und die Figuren stehen im Mittelpunkt.
Figuren
Diese Figuren bestehen im Wesentlichen aus vier sogenannten “Beschreibern”, frei gewählten Wörtern, die ihren Körper und Geist, sowie eine Stärke und eine Schwäche, nun ja, beschreiben.
Ähnlichkeiten und Verwandtschaften mit anderen Spielen
FU hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Fate Core oder Turbo-Fate ohne Attributswerte; besonders die Beschreiber erinnern durch ihre reine Textform an Fate-Aspekte. Es gibt sogar “FU-Punkte”, um z. B. fehlgeschlagene Handlungen vielleicht doch noch zum Guten zu wenden. Die Teilerfolge, hier im Format “Ja, und” oder “Nein, aber” ähneln wiederum ein wenig den Spielen aus der PbtA-Famile (Apocalypse World, Dungeon World und Co).
Jedoch gibt es bei FU im Gegensatz zu Fate und PbtA weniger stützendes “Meta-Drumherum”, das nach eigener Erfahrung für fabulierfreudige Spielerinnen zum einschränkenden Korsett werden kann und deren Immersion stört. Man spielt stattdessen bei FU nicht so sehr Regisseur, sondern steckt eher direkt in der Handlung - es gibt zum Beispiel nur eine einzige Art von Aktion, die ich im Folgenden kurz beschreibe.
Etwas tun: Aktionen
Wollen die Spielerinnen mit ihrer Figur etwas tun, dessen Ausgang unklar ist, werfen sie einen sechsseitigen Würfel. Können ihre Figuren das betreffende besonders gut (haben also einen passenden Beschreiber), dürfen sie sich einen weiteren Würfel dazunehmen, um ihre Erfolgschancen zu verbessern. Ebenso müssen sie aber auch damit rechnen, einen oder mehrere Würfel weglegen zu müssen, wenn die Aufgabe besonders schwer ist, zum Beispiel die zu erklimmende Klippe besonders steil. Nach dem Würfelwurf gilt der beste gefallene Wert als Ergebnis und bestimmt, ob die Aktion glatt, mit Bravour oder mit Komplikationen klappt (“Ja, und”, “Ja, aber”, “Ja”) oder eben nicht (“Nein, und”, “Nein, aber”, “Nein”).
Passende Ausrüstung (jede Figur darf zwei beliebige Gegenstände bei sich tragen) bringt übrigens ebenfalls Bonuswürfel, ein naheliegendes Beispiel sind Waffen in einem Kampf.
Kurzzusammenfassungen
Hier sind zwei Kurzzusammenfassungen, die auch gleich einen guten Überblick über das Spiel abgeben: