Die Grundlagen
Der Text von FU geht davon aus, dass wenigstens eine von euch zumindest schon einmal von Rollenspielen gehört hat und eine grobe Vorstellung davon hat, wie sie funktionieren. Wenn ihr alle keinen Plan habt, was ein Rollenspiel ist, sucht euch zuerst jemanden, der Bescheid weiß.
Was ihr braucht
Vor dem Spielen müsst ihr ein paar Sachen zusammensuchen. Hier ist die Einkaufsliste.
Würfel: Um auszuwerten, wie eure Handlungen ausgehen, verwendet ihr bei FU normale Würfel mit sechs Seiten. Ihr braucht mindestens einen, aber besser ist es, wenn jede Spielerin etwa drei Stück hat. In diesem Regeltext werden sechsseitige Würfel durchgehend als „W6“ bezeichnet. Wenn davor eine Zahl erscheint (wie bei „2W6“ oder „4W6“), bedeutet das, dass ihr so viele Würfel werfen müsst.
Stifte und Papier: Die Spielerinnen müssen sich ein paar Notizen machen – zu den Einzelheiten ihrer Figur, Wichtigem über ihre Mission und allerlei anderen Dingen. Die Erzählerin braucht Papier, um den Überblick über die verschiedenen Elemente der Geschichte zu behalten.
Schmierpapier: Für die Erzählerin kann es nützlich sein, einen kleinen Zettelvorrat zur Hand zu haben, um grobe Schaubilder oder eine Übersicht über die Ereignisse festzuhalten. Für diesen Zweck eignet sich auch ein kleines Whiteboard.
Was ihr macht
Gemeinsam mit deinen Freundinnen erzählst du eine dramatische und aufregende Geschichte. Du legst Teile der Spielwelt fest, und alle haben Gelegenheit, diese Welt zu beeinflussen.
Die meisten Spielerinnen suchen sich wahrscheinlich eine Figur aus, die eine Hauptrolle spielt – coole Leute, die zupacken und etwas bewegen wollen. Jede Figur hat ihre eigenen Stärken, Schwächen und Ziele, die euch helfen, in ihre Rolle zu schlüpfen. Eine der Spielerinnen ist die Erzählerin. Ihre Aufgabe es ist, den anderen dabei zu helfen, ihre Figuren vor Herausforderungen zu stellen. Außerdem hat sie bei Regelfragen – wenn nötig – das letzte Wort.
Das Spielen selbst besteht aus einer Unterhaltung, bei der alle zusammenwirken, um die Figuren in coole und unterhaltsame Situationen zu verwickeln. Dann benutzt ihr die Würfel, um zu sehen, was als nächstes passiert. Manchmal arbeitet ihr alle zusammen, stellt Ideen in den Raum, schlagt Dinge vor und redet alle durcheinander. Was für ein Chaos – aber hoffentlich ein produktives Chaos, das Spaß macht. Manchmal wechselt ihr euch vielleicht auch der Reihe nach ab, beschreibt was eure Figur jeweils macht und schaut, wie es ausgeht.
Wie ihr’s macht
Wenn du etwas tust und nicht klar ist, wie es ausgeht, wirfst du einen W6. Dein Ziel ist es, die ungeraden Zahlen zu vermeiden, also möglichst eine gerade Zahl zu werfen. Je höher die gerade Zahl, desto besser das Ergebnis. Wenn du eine ungerade Zahl wirfst, schlägt deine Handlung entweder fehl, oder sie war nicht ganz so gut wie nötig oder erhofft. Je niedriger die ungerade Zahl, desto schlechter das Ergebnis. Wenn die Umgebung, Talente, Ausrüstungsgegenstände oder besondere Fähigkeiten eine Handlung erleichtern oder erschweren, wirfst du mehrere Würfel und nimmst das beste oder schlechteste Ergebnis.
Vor dem Losspielen
Bevor es richtig losgehen kann, musst du mit deinen Freundinnen entscheiden, was für eine Art Spiel ihr spielen wollt, wer eure Figuren sein sollen, und wo eure Geschichte stattfindet. Dieses Wissen hilft den Spielerinnen, coole Figuren zu erfinden und zeigt der Erzählerin, welche Rollen sie gern in der Welt einnehmen wollen. Vielleicht sind diese Dinge ja schon entschieden, sei es durch die Erzählerin oder durch ein vorgefertigtes Spielweltmodul. Falls nicht, überlegt euch gemeinsam etwas, das alle spannend finden und spielen wollen.
Anmerkungen
Sprecht vor dem Spielen miteinander!
Unterhaltet euch darüber, was für ein Spiel ihr spielen wollt, damit alle von Anfang an wissen, was Sache ist.
Werdet euch einig über die Grundstimmung, das Thema und eure Erwartungen. Es ist zum Beispiel wichtig zu wissen, ob man für leidenschaftliche Schauspieleinlagen und blutige Metzeleien Beifall oder eher Buhrufe ernten wird.
Bringt Ideen zur Spielwelt ein, schlagt tolle Bilder, klassische oder abgefahrene Schlüsselszenen und coole Klischees vor und diskutiert darüber. So haben alle eine klare Vorstellung davon, worum es im Spiel gehen wird.
Diese Diskussion macht auch der Erzählerin deutlich, was die Spielerinnen sich vom Spiel wünschen und erwarten, zum Beispiel ob sie sich wie sagenhafte Helden, unterdrückte Außenseiter oder tragische Antihelden fühlen wollen.
Der Sofort-Genre-Generator
Wollt ihr schnell und ohne Umwege direkt loslegen, schreibt alle jeweils zwei Genres oder Spielweltideen auf kleine Zettel und werft sie in einen Hut. Zieht zwei davon und ihr erhaltet “Vorstadt-Weltuntergang”, “Mittelalter-Superhelden”, “Kampfsport-Gymnasium” und ähnliches. Diskutiert Stimmung, Themen, mögliche Geschichten und Figuren und spielt dann los!